Freitag, 17. August 2007

emoticon

mich stört der inflationäre gebrauch von mimischen krücken, dem andauernden zwinkern, grinsen, feixen.

virtuell wird allerorts gelächelt und geschmunzelt, im leben fern des monitors geschieht das viel zu selten.

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walhalladada - 17. Aug, 10:08

aus der seele gesprochen ;-/

MoniqueChantalHuber - 17. Aug, 10:38

ich hab ihnen gegenüber, glaub ich, schon mal erwähnt, dass ich mich weigere emoticons lesen zu lernen. partielle gesichtslähmung würd ich ad hoc zu dem hier sagen.

RAS - 17. Aug, 10:40

;)

KNICKKNACK

ich lächle ja nie, das verunziert mein schönes gesicht, dafür grinse ich fast immer leicht debil.

testsiegerin - 17. Aug, 10:40

Ich hab diese Dinger jahrelang verachtet und mich geweigert, sie anzuwenden. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Leute das Augenzwinkern auch in meinen Worten erkennen. Dass sie das Lächeln zwischen den Zeilen sehen.
Ich hab die Menschen überschätzt. Im besten Fall hielten sie mich für übergeschnappt oder kannten sich nicht aus, im schlimmsten fühlten sie sich angegriffen und verletzt, weil sie die Ironie nicht erkannt haben.

Deshalb verwende ich sie mittlerweile auch hin und wieder - allerdings nicht inflationär.

MoniqueChantalHuber - 17. Aug, 11:01

selbst der fleißigste emoticonanwender ist nicht vor missverständnissen gefeit. wenn ich nicht versteh wie was gemeint war, frag ich halt nach.

für spontane zustimmung, besonders bei akuter erheiterung, gebrauch ich sie in ausnahmefällen selbst.

doch ansonsten... womöglich muss ich irgendwann dazu übergehen, auch im alltäglichen gespräch andauernd anzumerken: achtung!: sag ich zwar - aber mein ich eigentlich ganz anders, ironie, sarkasmus, zynismus, maßlose übertreibung. dazwischen werd ich zeige- und mittelfinger rythmisch krümmen und "unter anführungszeichen" sagen oder "gänsefüßchen".

auch leisten die dinger unpräziser formulierung vorschub, find ich.

aber was wär die welt nicht für ein freundlicher ort, wenn die leut in natura etwas mehr minenspiel hätten. (bissl idealistische anwandlungen heut)
walhalladada - 17. Aug, 11:29

*@((:~{>>

achtung minenfeldspiel *@((:~{>>
;-)
Au-lait - 17. Aug, 14:32

Wie Recht Du hast. Die Diskrepanz ist riesig. Und schön sieht Grinsezeichenwust nicht aus. Bis zu einem gewissen Grad sind die Gebildewürste indes auch praktisch. Denn manch müder Seele erschließt sich Ironie nur schwer. Während die Inhaltsebene in schierer Nacktheit den ein oder anderen vielleicht dazu veranlassen würde, wie Rumpelstilzchen wutschnaubend durch sein kleines Zimmer zu poltern, kann hier solch ein Zeichenviech durchaus Linderung verschaffen und durch Andeuten die Sinnrichtung der Aussage verklaren. Schade ist, wenn uns die Fähigkeit abhanden kommt, nur noch vermittels solcher Satzzeichengesichter zu erahnen, was gemeint ist. Zugleich fehlt in schriftlichen Unterhaltungen aber die Möglichkeit zum Beobachten, Wahrnehmen, Einschätzen und Bewerten von Blicken, Körperhaltungen, mimischen Regungen, Stimmklang, Sprachmelodie, Betonung, Lautstärke... Smilies und Akronymwürste sind ein denkbar schlapper Ersatz, und in Erzähltexten haben sie nach meinem Geschmack die Bohne nix verloren. Um indes mögliche Ambiguitäten, auch hinsichtlich der Aufmerksamkeitsrückversicherung, zumindest teilüberbrücken zu können, erfüllen sie immerhin eine gewisse Funktion und besitzen hierdurch eine bestimmte kommunikative Qualität. So sehr sich einem auch die Fußnägel beim Anblick hochrollen können.

Ansonsten: Dass im Zeichennetz weit mehr geschmunzelt und gelächelt wird, finde ich nicht. Jeden Satz, den wir in Face-to-face-Begegnungen sprechen, flankieren wir zeitgleich (!) mit zig Ausdrücken, die beim Gegenüber Eindrücke hinterlassen. Im Text geht es nicht parallel sondern nur im Anschluss oder vorab. Dass hier und da inflationäres Schindluder mit den Teilen getrieben wird, will ich damit aber natürlich trotzdem nicht hinwegdiskutieren. Weniger ist auch hier oftmals mehr. Manchmal ist ein wenig dessen aber durchaus hilfreich.

MoniqueChantalHuber - 17. Aug, 16:09

hm, fast möchte ich von meiner starren haltung abstand nehmen. doch nein, das fang ich mir in dem alter auch nimmer an.
testsiegerin - 17. Aug, 17:40

Um indes mögliche Ambiguitäten, auch hinsichtlich der Aufmerksamkeitsrückversicherung, zumindest teilüberbrücken zu können, erfüllen sie immerhin eine gewisse Funktion und besitzen hierdurch eine bestimmte kommunikative Qualität.

Ich liebe diesen Satz. Was genau bedeutet er?
Au-lait - 17. Aug, 17:48

Ich versuche mal zu vereinfachen und entschlacken und ergänzen: Sie (die Emoticons und Sternchenverben etc.) erfüllen immerhin eine gewisse Funktion, wenn es darum geht, Mehrdeutigkeiten eindeutiger zu machen, Aussagen zu verklaren, die Sinnrichtung zu präzisieren. Und sie können, gerade, wenn man in einem Aug-in-Aug-Gespräch einfach nichts sagen würde und das Gegenüber nur anschaut, lächelt o.ä, auch dazu dienen, eben diesen Blickkontakt, das wortlose Schmunzeln etc. zu symbolisieren. Und genau dadurch erlangen sie auch eine bestimmte kommunikative Funktion, die ich persönlich nicht allzu verkehrt finde. Auch wenn man darüber ja berechtigterweise unterschiedlicher Meinungen sein kann.
Au-lait - 17. Aug, 17:49

@monique: noch so jung, vital, lebendig und doch schon hüftsteif, festgefahren, engstirnig und starr? ich denke, in deinem alter werde ich kaum älter als ich selbst jetzt sein. aber die wissenschaft rätselt noch.
MoniqueChantalHuber - 18. Aug, 07:13

abgesehen davon, dass ich cirka jede lifestyle-krankheit persönlich kenne, bin ich ja schrecklich antiquiert.

ertappe mich bereits bei "früher war alles viel besser" gedanken, dabei bin ich, sofern ich´s richtig in erinnerung hab, so ein, zwei jahre jünger als du.
walhalladada - 17. Aug, 17:16

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