es kann schon mal passieren, dass man zu einer praxisanleiterin sagt:
" bitte geh putzen, aber fass keine alten leute mehr an". dass man danach als erste praktikantin überhaupt in eine andere abteilung versetzt wird, das kann auch passieren. und dass einem danach gesagt wird, das solle halt nimmer passieren.
aber wenn man dann als unterster underdog in der hierarchie am ersten tag auch noch zu einer anderen praxisanleiterin anderswo sagt
"wenn du noch einmal einem sterbenskranken siebzigjährigen die hoden lang ziehst und seine schmerzensschreie mit "halten sie den mund. soll ich ihnen mal was von meinen schmerzen erzählen?" quittierst, dann tret ich dir in deinen fetten arsch, du unfassbar unsensibler saukrampen.", dann hat man womöglich ein bisschen ein problem.
aber weil man die ausbildung schließlich abschließen möchte, hält man in wahrheit stattdessen den mund und lächelt und sagt heimlich entschuldigung zu dem mann, der einem das gesicht zerkratzt hat, weil er sich anders nicht wehren konnte.
und man wird den mund noch ganz oft halten müssen. und man fragt sich ernsthaft, ob man einfach zu empfindlich ist für diese welt, oder die anderen schon so abgestumpft. und man fragt sich, ob es die richtige entscheidung war und ob man das durchhält oder ob man irgendwann auch so wird.
überhaupt bin ich dafür, dass krankenhauspersonal nur noch ohne handschuhe arbeitet. das ist hygienischer. da spüren sie nämlich, wenn sie scheiße auf den fingern haben und greifen nicht überall damit rein, sondern laufen hysterisch hände waschen.