wobei mir die reaktionen hier ja ausgesprochen unangenehm sind, weil ich nicht lob einheimsen wollt, sondern geschichten erzählen, von den leuten, die mich lernen lassen. an sich.
und weil das gestern ein unheimlich rührender moment war, diese vertauschten rollen. wo es es ausgerechnet der alte, griesgrämige, unbeliebte patient in seinen letzten atemzügen ist, der sich kümmert.
ich halt den nämlich gar nicht für wirklich komplett dement, nur für dement gemacht - reizentzug lässt grüßen - ich bin überzeugt davon, der hat das wirklich gesehen - weil er wieder was sehen will.
naja, klar fühl ich mich ein wenig geschmeichelt, aber... lassen sie uns über was anderes sprechen.
dehydratation und exikose zum beispiel. pro forma steht ja immer ein becher mit wasser am nachttisch. zur zierde und um der vorschrift gerecht zu werden.(da zumindest ist ein großteil des personals sehr penibel, schließlich wäre nichteinhaltung klar sichtbar)
blöd halt, dass nicht jeder einen becher noch selber halten kann. und flüssigkeitsbilanzen...pfff... "schreib halt irgendwas, das macht eh jeder" (o-ton)
ach, filmreif...
da muss ich immer an meine ersten wochen im altenheim denken. die schwester, die mich einlernen sollte, erklärt mir neben einem alzheimerpatienten "das ist eh kein mensch mehr". ("der kriegt eh nix mehr mit. der geht eh bald ex." meinte die andere.)
besagter mann war natürlich zweifelsfrei hochgradig dement. brabbelte tagelang nur "mimimimimi..." und verschüttete seinen saft.
nachdem er den becher zum vermutlich 1000x hinunter geworfen und das zimmer überschwemmt hatte, dreht er sich plötzlich zu mir um, sieht mich an und sagt völlig klar: "fräulein, könnten sie das bitte aufwischen, dort hinten liegt ein handtuch." - dort hinten lag ein handtuch, von der körperwäsche vorhin.
aber genau das ist halt in dem text spürbar. dass es ihnen nicht darum geht, lob für text und arbeit einzuheimsen, sondern darum geschichten zu erzählen. mit-zu-teilen. und darum gehts. ich finds so verdammt wichtig, gerade über diese vergESsenen, abgeschobenen menschen, die keiner mehr will, zu erzählen.
und ich erlebe das auch oft, diese feinfühligkeit mancher sterbenden. wenn man das gefühl hat, man hat das eigene leid gut überschminkt, dann schauen die einfach durch die schminke hindurch. zum wesentlichen.
okay, so kann ich`s nehmen. aber da simma dann eh wieder beim: das machen sie ja auch. geschichten über leute erzählen, die sonst keiner mehr erwähnenswert findet.
Ich überlege gerade,
ob es nett wäre, wenn sich könig egon ladislaus froschojewsky...
schreiben wie atmen - 1. Aug, 22:18
kundmachung
dieser weblog basiert im wesentlichen auf texten, fotos sowie illustrationen von MoniqueChantalHuber und alter egos.
moralisch inakzeptable wortmeldungen, sofern sie nicht der feder ihrer majestät entspringen, werden mitsamt verfasser an den pranger gestellt, gevierteilt oder am scheiterhaufen verbrannt. die zensurgewalt von MCH bezieht sich jedoch bedauerlicherweise nur auf ungehörige kommentare innerhalb ihres hoheitsgebietes.
und legasthenie ist lediglich ein schönheitsfehler.
wobei mir die reaktionen hier ja ausgesprochen unangenehm sind, weil ich nicht lob einheimsen wollt, sondern geschichten erzählen, von den leuten, die mich lernen lassen. an sich.
und weil das gestern ein unheimlich rührender moment war, diese vertauschten rollen. wo es es ausgerechnet der alte, griesgrämige, unbeliebte patient in seinen letzten atemzügen ist, der sich kümmert.
ich halt den nämlich gar nicht für wirklich komplett dement, nur für dement gemacht - reizentzug lässt grüßen - ich bin überzeugt davon, der hat das wirklich gesehen - weil er wieder was sehen will.
Für Symptome einer Demenz reicht übrigens allein Flüssigkeitsmangel.
(Die Szene würde mir in einem Film gut gefallen.)
dehydratation und exikose zum beispiel. pro forma steht ja immer ein becher mit wasser am nachttisch. zur zierde und um der vorschrift gerecht zu werden.(da zumindest ist ein großteil des personals sehr penibel, schließlich wäre nichteinhaltung klar sichtbar)
blöd halt, dass nicht jeder einen becher noch selber halten kann. und flüssigkeitsbilanzen...pfff... "schreib halt irgendwas, das macht eh jeder" (o-ton)
ach, filmreif...
da muss ich immer an meine ersten wochen im altenheim denken. die schwester, die mich einlernen sollte, erklärt mir neben einem alzheimerpatienten "das ist eh kein mensch mehr". ("der kriegt eh nix mehr mit. der geht eh bald ex." meinte die andere.)
besagter mann war natürlich zweifelsfrei hochgradig dement. brabbelte tagelang nur "mimimimimi..." und verschüttete seinen saft.
nachdem er den becher zum vermutlich 1000x hinunter geworfen und das zimmer überschwemmt hatte, dreht er sich plötzlich zu mir um, sieht mich an und sagt völlig klar: "fräulein, könnten sie das bitte aufwischen, dort hinten liegt ein handtuch." - dort hinten lag ein handtuch, von der körperwäsche vorhin.
und ich erlebe das auch oft, diese feinfühligkeit mancher sterbenden. wenn man das gefühl hat, man hat das eigene leid gut überschminkt, dann schauen die einfach durch die schminke hindurch. zum wesentlichen.