modern slavery
Irgendwann erkannt, dass die Vollzeitberufstätigkeit einen auch nicht saniert. Der moderne Sklave arbeitet für € 5,- Stundenlohn in der Gastronomie. Offiziell nur geringfügig beschäftigt, ohne Anspruch auf Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Ohne Krankenversicherung.
Im Kombilohnmodell mit ungerechtfertigtem AMS-Bezug lassen sich chemisch verdrängte, chronische Verrotzungszustände zumindest wieder ärztlich begutachten, ohne zum finanziellen Worst-Case-Szenario auszuwachsen.
Irgendwann erkannt, dass die Perspektive von hinter dem Tresen eine sehr eingschränkte ist. Den alten, schwatzhaften Säufern und sozial degenerierten Kontaktsuchern durch berufsprofessionelle Freundlichkeit hilflos ausgeliefert. Unverblümte Sexualisierung trivialster, möbiusschleifender Gespräche. Das Servierfräulein hat zuzuhören und möglichst viel Ausschnitt zu zeigen, auf dass das Klientel bei Laune bleibt.
Irgendwann bemerkt, dass mich das alles ankotzt, über die Maßen anstrengt und sich weit entfernt hat von der Sozialstudie, als die ich den Job lange betrachtet hab.
Frau Huber war im Gespräch sehr freundlich, bei depressiver Stimmungslage, reduziertem Antrieb und verflachtem Affekt.
Bereits in der Jugend erkrankte sie an einer Essstörung (Bulimie und Magersucht) begeleitet von Angstzuständen und Panikattacken. Derzeit stehen vor allem depressive Symptome im Vordergrund mit sozialem Rückzug (verlässt teilweise die Wohnung tagelang nicht mehr), stark reduziertem Antrieb, hoher Müdigkeit (Schlafdauer bis zu 20 Stunden) und innerer Leere.
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Aufgrund der derzeitigen Befundlage liegt aus arbeitsmedizinischer Sicht befristet für 12 Monate weder Arbeits- noch Kursfähigkeit vor.
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Im Kombilohnmodell mit ungerechtfertigtem AMS-Bezug lassen sich chemisch verdrängte, chronische Verrotzungszustände zumindest wieder ärztlich begutachten, ohne zum finanziellen Worst-Case-Szenario auszuwachsen.
Irgendwann erkannt, dass die Perspektive von hinter dem Tresen eine sehr eingschränkte ist. Den alten, schwatzhaften Säufern und sozial degenerierten Kontaktsuchern durch berufsprofessionelle Freundlichkeit hilflos ausgeliefert. Unverblümte Sexualisierung trivialster, möbiusschleifender Gespräche. Das Servierfräulein hat zuzuhören und möglichst viel Ausschnitt zu zeigen, auf dass das Klientel bei Laune bleibt.
Irgendwann bemerkt, dass mich das alles ankotzt, über die Maßen anstrengt und sich weit entfernt hat von der Sozialstudie, als die ich den Job lange betrachtet hab.
Frau Huber war im Gespräch sehr freundlich, bei depressiver Stimmungslage, reduziertem Antrieb und verflachtem Affekt.
Bereits in der Jugend erkrankte sie an einer Essstörung (Bulimie und Magersucht) begeleitet von Angstzuständen und Panikattacken. Derzeit stehen vor allem depressive Symptome im Vordergrund mit sozialem Rückzug (verlässt teilweise die Wohnung tagelang nicht mehr), stark reduziertem Antrieb, hoher Müdigkeit (Schlafdauer bis zu 20 Stunden) und innerer Leere.
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Aufgrund der derzeitigen Befundlage liegt aus arbeitsmedizinischer Sicht befristet für 12 Monate weder Arbeits- noch Kursfähigkeit vor.
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MoniqueChantalHuber - 6. Mär, 11:44
OhNo - 6. Mär, 13:20
Das Problem in der Gastro ist halt, daß man, nach allerhöchstens einem Jahr, jeden Witz und jede lustige Bemerkung schon gehört hat. Ab da wirds langweilig.
MoniqueChantalHuber - 6. Mär, 13:21
langweilig? pah! die visage möcht man ihnen einhauen, den ewig gleiches schwätzenden trunkenbolden und vollidioten!
sicherlich mit ein grund warum so viele kellner - besonders nachtarbeitende - saufen. anders erträgt man die gäste auf dauer nicht.
sicherlich mit ein grund warum so viele kellner - besonders nachtarbeitende - saufen. anders erträgt man die gäste auf dauer nicht.
nömix - 7. Mär, 13:25
Es ist ja nicht nur in der Gastronomie so, auch in vielen anderen Branchen - der weitaus lästigste Störfaktor gegen den reibungslosen Betriebsablauf ist und bleibt: der Kunde.
MoniqueChantalHuber - 7. Mär, 13:26
dem kann ich eigentlich nix hinzufügen!
Au-lait - 6. Mär, 19:40
Möbiusschleifen und auch Möbiusschleifpapier sind insgesamt dennoch so etwas wie eine runde Sache. :)
MoniqueChantalHuber - 6. Mär, 19:41
ole! das man dich hier mal wieder trifft. schön!
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