"depression in progress"
a film by MoniqueChantalHuber
ein experimenteller lehrfilm zur veranschaulichung, wie weit chronische unterforderung stationär behandelter, in technischen belangen völlig ahnungsloser patienten an beschäftigungs(therapie)losen wochenenden führen kann.
"ich lese nicht, weil auf die art weitestgehend sichergestellt ist, dass all die dinge, die mir durch den kopf gehen, auf meinen eigenen kognitiven fähigkeiten beruhen und nicht bloßes nachdenken und stimmigfinden fremder wahrnehmungen sind." hab ich mal behauptet, mehr aus lust an provokation, denn aus überzeugung. zumindest war der kantzitierer ausreichend entrüstet ob meiner jugendlichen koketterie.
"wer sich nur auf die geistesbildung konzentriert, bei dem bleiben irgendwann die sozialen fähigkeiten auf der strecke!" hätt ich dem mann, der sich an den gedankengängen anderer durchs leben hangelt, und der mir noch 10 jahre später mit verachtung in der geschulten stimme vorhält, dass ich mich damals einen sommer lang in stevenkingsche schauerwelten flüchtete, noch gern entgegnet, die enttäuschung darüber mitklingend, dass er anhand meiner längstvergangenen lektüregewohnheiten über mich, das kind, missbilligend urteilt, aber ich habe es unterlassen, in der gewissheit, dass er, gewohnt daran nur zwischen druckgeschwärzten zeilen zu lesen, die bandbreite des gesprochenen wortes nicht mehr versteht.
die wahrheit ist recht trivial.
ich lese nicht mehr, weil mir die buchstaben entgleiten, entwischen, unbegreifbar bleiben. weil das rastlose auge, stets auf der hut, die vom geplänkel und geplauder des alltags übersättigten sinne, dem stillstand, der ruhe nicht über den weg trauen.
erst hier im krankenhaus, wo andere ihren psychopax im sedierten dämmerschlaf finden, wo ich nur sprechen muss, wenn man mich fragt, wo die außenreize auf ein minumum reduziert sind, erst hier kommt sie wieder, die alte, verlorengeglaubte lust an den stillen worten.
fünf euro geborgt.
um die gefühlsduseligkeit eventuell und gegebenenfalls alkoholisch noch intensivieren zu können. I don`t wear my sunglasses at night. verdammt, war ich cool. und kaum verzweifelt. jedenfalls keinesfalls ein typischer fall für den ball der einsamen herzen im tanzcafe harmony, wo sich schnauzbärte zu dauerwellen gesellen, in der hoffnung auf ein bisschen liebe und so weiter. nicht mal der klassiker hat gezogen: junge frau allein an der bar.
I`m loosing sexappeal. vielleicht riecht man sie schon, die frustration. da kann man biere trinken bis zum abwinken, zwiebel essen nicht zu vergessen und knoblauch gurgeln und aschenbecher ausschlecken. whatever. diese pheromone...
vielleicht brauch ich ein neues parfum. oder einfach eine neue motivation: origami, hinterglasmalerei, zierschnitzen, dynamitfischen.
um einen euro fünfzig kriegt man übrigens nicht mal ein lausiges börek am würstlstand. DAS SIND 21 SCHILLING, CIRKA! früher hätt`s das nicht gegeben. weil früher, da hat`s nur bosna gegeben, oder frankfurter oder bratwurst. aber heutzutage nouvelle cuisine beim würschtlundkebapbrater ums eck und da soll sich wer entscheiden, um zwei uhr morgens, mit fünf promill. eine portion senf hätt ich mir leisten können, ohne ketchup. in souverän austarierten schlangenlinien in richtung unbekannt. weil: anywhere I may roam, where I lay my head is home.
Ich überlege gerade,
ob es nett wäre, wenn sich könig egon ladislaus froschojewsky...
schreiben wie atmen - 1. Aug, 22:18
kundmachung
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und legasthenie ist lediglich ein schönheitsfehler.