nikolauserinnerungen
nikolaus? osterhase? ha, ich wusste doch genau, dass es die mutter war, die alle heiligen zeiten irgendwo schokolade versteckte. sie war ein wenig romantisch veranlagt, ein so nüchternes, aufgeklärtes kleinkind war ihr ungeheuer. damit wenigstens bei ihr etwas feiertagsstimmung aufkam, griff sie zu einer list. einer, die letztendlich das ende meiner kindlichen gutgläubigkeit markieren sollte.
der pfarrnikolaus würde vorbeikommen, ein echter mensch aus fleisch und blut und chromosomen. ja, das erzählte sie mir und ich hatte keinen zweifel an der wahrheit ihrer worte. das klang plausibel. ich freute mich auch schon auf all die sachen, die sie gekauft hatte, damit er sie in meine stiefel stecken konnte. doch es war ein kalter tag und der weg zu unserem haus war weit und ich hatte mitleid mit dem mann im mantel.
"der nikolaus bringt allen kindern geschenke, aber wer schenkt ihm was?" war es, was mich beschäftigte. nicht nur, dass ich grübelte, wie ich dem nikolaus eine freude machen könnte, nein, es durfte nicht irgendein geschenk sein, sondern musste von herzen kommen. ich müsste ihm etwas schenken, das zu verschenken mir schwer fiel, weil ich selbst daran hing.
und so packte ich das liebste, das ich hatte, in meine schuhe. ein großes, aufklappbares osterei, pappmaché statt fabergè, mit vielen schönen bildern von hühnern drauf und dazu meinen allergrößten schatz, den blendi-biber, das maskottchen zu meiner erdbeeraromatisierten kinderzahnpasta. es fiel mir nicht leicht mich von diesen dingen zu trennen, doch voller vorfreude wartete ich auf die reaktion des mannes mit dem falschen bart. alle paar minuten schlich ich nach draussen um nachzusehen, ob er sein geschenk schon gefunden hätte. irgendwann, abends, waren plötzlich meine stiefel gefüllt mit allerhand süßigkeiten, ei und biber dafür verschwunden. ich war glückselig und sicher eine gute tat vollbracht zu haben.
einige jahre später fand ich dann das pappmachèei und den biber, denen ich, aller selbstlosigkeit zu trotz, im stillen doch hin und wieder nachgetrauert hatte, in der abstellkammer. wie schuppen fiel es mir von den augen: ES HAT NIE EINEN PFARRNIKOLAUS GEGEBEN!
der pfarrnikolaus würde vorbeikommen, ein echter mensch aus fleisch und blut und chromosomen. ja, das erzählte sie mir und ich hatte keinen zweifel an der wahrheit ihrer worte. das klang plausibel. ich freute mich auch schon auf all die sachen, die sie gekauft hatte, damit er sie in meine stiefel stecken konnte. doch es war ein kalter tag und der weg zu unserem haus war weit und ich hatte mitleid mit dem mann im mantel.
"der nikolaus bringt allen kindern geschenke, aber wer schenkt ihm was?" war es, was mich beschäftigte. nicht nur, dass ich grübelte, wie ich dem nikolaus eine freude machen könnte, nein, es durfte nicht irgendein geschenk sein, sondern musste von herzen kommen. ich müsste ihm etwas schenken, das zu verschenken mir schwer fiel, weil ich selbst daran hing.
und so packte ich das liebste, das ich hatte, in meine schuhe. ein großes, aufklappbares osterei, pappmaché statt fabergè, mit vielen schönen bildern von hühnern drauf und dazu meinen allergrößten schatz, den blendi-biber, das maskottchen zu meiner erdbeeraromatisierten kinderzahnpasta. es fiel mir nicht leicht mich von diesen dingen zu trennen, doch voller vorfreude wartete ich auf die reaktion des mannes mit dem falschen bart. alle paar minuten schlich ich nach draussen um nachzusehen, ob er sein geschenk schon gefunden hätte. irgendwann, abends, waren plötzlich meine stiefel gefüllt mit allerhand süßigkeiten, ei und biber dafür verschwunden. ich war glückselig und sicher eine gute tat vollbracht zu haben.
einige jahre später fand ich dann das pappmachèei und den biber, denen ich, aller selbstlosigkeit zu trotz, im stillen doch hin und wieder nachgetrauert hatte, in der abstellkammer. wie schuppen fiel es mir von den augen: ES HAT NIE EINEN PFARRNIKOLAUS GEGEBEN!
MoniqueChantalHuber - 3. Aug, 15:08